klb wuerzburg

Der neue ehrenamtliche KLB-Diözesanvorstand (v.l.): Gerd Schneider, Thomas Kram und Stefan Oppmann.

Mitgliederversammlung votierte einstimmig für ein neues Konzept zur Umgestaltung der inhaltlichen und verbandlichen Arbeit - Thomas Kram neu in den Vorstand gewählt, Christine Taiber ausgeschieden

Einen ersten wichtigen Schritt zum strukturellen Umbau des Verbands ist die KLB Würzburg bei ihrer Frühjahrsversammlung am Dienstag, 25. April, gegangen. Die 33 stimmberechtigten Mitglieder gaben einstimmig grünes Licht für die Weiterarbeit an einem Konzept, bei dem die Entlastung des ehrenamtlichen Vorstands und der Hauptamtlichen sowie eine bessere Verzahnung der inhaltlichen Arbeit zwischen Orts-, Kreis- und Diözesanebene sowie den Arbeitskreisen im Mittelpunkt steht. Vorrangiges Ziel ist es, die KLB so umzugestalten, dass es wieder attraktiver wird, sich ehrenamtlich auch auf Leitungsebene zu engagieren.

Erarbeitet hatte das Konzept eine 14köpfige Arbeitsgruppe. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei neue Einheiten: Ein Aktionsteam und ein Steuerungsteam. Neu ist auch die angedachte Rolle für die Hauptamtlichen, die mehr unterstützend und begleitend für die Ehrenamtlichen und die verschiedenen Teams tätig sein sollen. Die Basis für die inhaltliche Arbeit soll so künftig verstärkt aus den Orts- und Kreisgruppen, den Arbeitskreisen sowie den neu zu bildenden Themen- und Projektgruppen kommen.

Beim Aktionsteam können alle Mitglieder mitwirken, die von einer dieser KLB-Gruppierungen delegiert werden. Dort sollen Absprachen, Austausch und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, um die inhaltliche Arbeit und Gestaltung des Verbands voran zu bringen. Das Steuerungsteam soll aus drei gewählten Ehrenamtlichen und einem Hauptamtlichen bestehen, der als beratendes Mitglied das Team unterstützt und begleitet. Dieses Team soll dann die Koordination und rechtliche Verantwortung für den Diözesanverband übernehmen. Zudem soll es auch im Aktionsteam vertreten sein. Die Versammlung beauftragte einstimmig die 14köpfige Arbeitsgruppe, den Prozess zur Umgestaltung - nun als Aktionsteam - weiter voran zu treiben. Dabei sind auch neue Mitglieder herzlich willkommen.

Bei den fälligen Neuwahlen wurden Gerd Schneider (Euerfeld) und Stefan Oppmann (Veitshöchheim) einhellig in ihrem Amt bestätigt. Neu in den Diözesanvorstand gewählt wurde mit ebenso großer Mehrheit Thomas Kram (Euerfeld). Christine Taiber, die seit 2015 dem Vorstand angehörte, kandidierte nicht mehr, es fand sich auch keine Frau bereit, im Diözesanvorstand mitzuarbeiten. Die Wahl erfolgte nach der alten Satzung und unter der Vorgabe, dass der Umbau des Verbands in rund zwei Jahren abgeschlossen ist. Innerhalb dieses Zeitraums soll es auch entsprechende Änderungen der Satzung geben.

Wolfgang Scharl zeigte sich in einer ersten Reaktion zuversichtlich, dass der neue Kurs der KLB erfolgreich gestaltet werden kann. „Mit dem neu gewählten Vorstand und dem neuen Aktionsteam haben wir sehr gute Voraussetzungen geschaffen,“ erklärte der Leiter der KLB-Diözesanstelle. Schon zu Beginn der Versammlung hatte Scharl, der auch Landvolkseelsorger ist, in seinem spirituellen Impuls die Mitglieder aufgerufen, „weiter und groß zu denken“ - auch im Hinblick auf den anstehenden Umbau der KLB.

Die scheidende Diözesanvorsitzende Christine Taiber freute sich in ihrer Begrüßung, dass sich so viele auf den Weg gemacht hatten, um an der Mitgliederversammlung der Katholischen Landvolkbewegung im Exerzitienhaus Himmelspforten Würzburg teil zu nehmen. KLB-Bildungsreferent Wolfgang Meyer zu Brickwedde ging im Rechenschaftsbericht des Vorstands auf aktuelle Entwicklungen wie den Sparprozess in der Diözese und die Debatte um den Verbandsnamen ein. Mit Stand vom 1.1.2023 hatte die KLB 372 Mitgliedsfamilien.

Geschäftsführende Bildungsreferentin Rita Mergler-Spies legte den Finanzbericht für 2022 vor. Die wichtigste Änderung gegenüber 2021 bestand darin, dass die Diözese Würzburg ihren Sachkostenzuschuss von seinerzeit 21 000 Euro solange nicht gewährt, bis ein Großteil der Rücklagen des Verbandes aufgebraucht ist. Somit bleibt im abgelaufenen Berichtsjahr trotz einer Verwaltungsumlage von 10.000 Euro aus dem Bildungswerk unter dem Strich ein Defizit von 6828,42 Euro, das aus den Rücklagen finanziert werden muss. Der Vorstand wurde somit einstimmig entlastet.

Auf der Tagesordnung stand weiterhin ein dichtes Programm von Berichten der verschiedenen Ebenen von der Orts- bis hin zur Weltebene. Barbara Düchs stellte für den Kreis Würzburg den neuen Flyer der Trauerbegleitung vor. Aufgeführt sind dort die Termine für 2023 wie Gottesdienste und eine Wanderung für Trauernde, die gemeinsam mit dem pastoralen Raum Ochsenfurt angeboten werden. Ein Höhepunkt der Ortsgruppe Gaurettersheim war im März das Konzert mit dem Gospelchor „Joyful Noise“ in der vollbesetzten Pfarrkirche. 2350 Euro kamen insgesamt in Euerfeld und im Landkreis Kitzingen für die Partnerdiözese Kaolack zusammen, berichtete Claudia Mack. In den Senegal ging der Erlös aus dem Verkauf von rund 350 Osterkerzen und Spenden, die bei der Herbergssuche im Advent 2022 zusammen gekommen waren.

Isolde Löb kündigte für den AK „Glaub‘ mal!“ an, dass es einen spirituellen Sommer-Spaziergang unter dem Motto „Geh-bet“ am 18. Juni in Hain geben soll. Sehr zufrieden zeigte sich Stefan Oppmann für den AK Land mit dem Besuch der Veranstaltung am 2. Februar in Fährbrück zum Thema „Brot oder Bienen“. Zwei Exkursionen führen in diesem Jahr passend zur Bundeskampagne Artenvielfalt nach Würzburg in einen Stadtgarten und im Herbst in die Rhön. Maria Freitag vom AK Senegal freute sich, dass sich bald zwei junge Leute mit dem weltwärts-Projekt für ein Jahr in den Senegal aufmachen. Von einem „ehrlichen und intensiven Austausch“ sprach Thomas Kram beim Besuch der Würzburger Delegation zu Beginn diesen Jahres in der Partnerdiözese. Elke Wolz-Nagl kündigte für den AK „Solidarität geht“ einen Kochkurs mit vorangehender Kräuterwanderung an, der unter dem Motto „Kräutergenuss und andere nachhaltige Häppchen" am 19. Mai in Gaukönigshofen stattfindet. Gut angenommen, so Christine Taiber für den Arbeitsbereich „Miteinander leben“, werden die Oasentage, die in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Ich bin dann mal ... bei mir“ stehen.

Jule Hack von der KLJB berichtete, dass der Jugendverband in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen feiern kann. Angedacht ist im Juli eine große „Bootsparty“ auf dem Main mit anschließender Fete im Landjugendhaus Dipbach. Martina Reinwald, Leiterin des Lernwerks Volkersberg, kündigte für den November einen Fachtag zum Thema „Außerfamiliäre Hofübergabe“ an.

Der Blick über die Bistumsgrenzen hinaus begann mit dem Bericht von Andreas Felsl, Landesvorsitzender der KLB Bayern. Im Zusammenhang mit dem auf einer Fläche von 100 Hektar geplanten BMW-Werk bei Regensburg befasste sich die Landesversammlung mit der brisanten Thematik Flächenverbrauch. Ein entsprechender Beschluss führte jetzt zu Gesprächen mit dem Bayerischen Bauernverband, der „erstmals“ (Felsl) einen Antrag der Grünen im Bayerischen Landtag unterstützt, in dem eine Reduzierung des Flächenverbrauchs in Bayern gefordert wird.

Bundesgeschäftsführerin Bettina Locklair erklärte, dass die Handreichung zur Bundeskampagne „Artenvielfalt“ ständig erweitert wird, vor kurzem erst durch Informationen rund um den Garten. Bei dem nun gestarteten Fotowettbewerb sollen zwölf Bilder prämiert werden, die dann auch den Weg in einen Kalender mit Tipps zur Nachhaltigkeit finden sollen. Zu den auch in Würzburg angestellten Überlegungen hinsichtlich einer Namensänderung des Verbands führte sie aus, dass aktuell ein Antrag bei der Bundesstelle eingegangen ist, diese Frage intensiv in den Diözesen zu debattieren, bevor auf Bundesebene ein Beschluss dazu gefasst werden kann. Mit Nachdruck verwies sie auf das Projekt „Richtig rechnen in der Landwirtschaft“, bei dem der einseitige Blick der Finanzwirtschaft auf bäuerliche Betriebe korrigiert werden soll. Stattdessen wurden Indikatoren für soziale, ökologische und nachhaltige Leistungen entwickelt, die bisher in der Bilanzierung nicht berücksichtigt werden - mit durchaus überraschenden Ergebnissen.

Barbara Düchs wurde bei der Landesversammlung im März die Bruder-Klaus-Medaille verliehen. Darüber freute sich auch die KLB Würzburg und Barbara wurde gleich zu Beginn der Versammlung nochmals mit einem Blumenstrauß geehrt. Am Ende gab es zudem einen Rosenstrauch für die ausgeschiedene Diözesanvorsitzende Christine Taiber, den ihr Gerd Schneider mit vielen Dankesworten überreichte. Ebenfalls Dankesworte fand Stefan Oppmann für die fünf Hauptamtlichen, die ebenfalls Blumen aus dem heimischen Garten erhielten.