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Spiritueller Spaziergang des Arbeitskreises „Solidarität geht“ auf dem Pfad der Menschenrechte

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Diesen Meilenstein in der Geschichte nahm der Arbeitskreis „Solidarität geht“ zum Anlass, zu einem spirituellen Spaziergang einzuladen. Ziel war der „Pfad der Menschenrechte“, den die Ortsgruppe Bad Mergentheim von Amnesty International bereits vor 40 Jahren angelegt hat.

Altersmäßig bunt gemischt waren die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die gekommen waren, um an diesem heißen Septembernachmittag gemeinsam den rund eineinhalb Kilometer langen Pfad durch den Arkauwald bei Löffelstelzen zu begehen. Dabei, so die KLB-Bildungsreferentin Rita Mergler-Spies, sollte der Versuch unternommen werden, „eine Brücke zu schlagen zwischen unseren christlichen Grundwerten und den 30 Artikeln, welche in der Menschenrechtskonvention verfasst sind.“ Insgesamt fünf Stationen hatten die AK-Mitglieder ausgewählt, um dort sowohl den Text der Erklärung zu lesen, aber auch zu beten, zu singen und den Bezug zum eigenen Leben herzustellen.

Begonnen wurde am Schild mit Artikel 1 der Erklärung, der lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Zunächst wurde der Kinder, Männer und Frauen auf der Welt gedacht, deren Rechte verletzt oder deren Würde mit Füßen getreten wird. Ausgehend von der Schöpfungsgeschichte, in der steht, dass Gott den Menschen als sein Abbild geschaffen hat, wurden weitere Bibelstellen zitiert, welche die Würde des Menschen und die sich daraus ergebenden Rechte von Freiheit und Gleichheit betonen.

Danach wurden positive Beispiele wie die Abschaffung der Sklaverei benannt, ehe die Teilnehmenden den Blick nach innen richteten, indem sie sich z.B. fragten: In welchen Situationen lasse ich zu, dass meine Würde verletzt wird? Wie sehr mache ich mein Gefühl von Wert und Würde vom Urteil anderer abhängig? Nach einem Gebet wurde gemeinsam das Lied „Wo Menschen sich vergessen ... da berühren sich Himmel und Erde“ gesungen.

Weitere Stationen wurden an der Schildern der Artikel 5, 21, 25 und 29 gemacht. Dieser (Art. 29) lautet: „Jeder Mensch hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft.“ Danach wurden Teile aus dem „Gebet der Vereinten Nationen“ gemeinsam gebetet. Der Text ist eine Dichtung des US-amerikanischen Lyrikers Stephen Benét. Am Ende machten sich noch alle Gedanken, wie sie selbst einen kleinen Beitrag dazu leisten können hin zu mehr Gerechtigkeit und Menschenwürde. Genannt wurden als Beispiele eine Petition unterschreiben, regional einkaufen oder die Patenschaft für ein armes Kind in Afrika oder Asien übernehmen. Alle Teilnehmenden durften sich schließlich eine Blumenzwiebel zum Einpflanzen mitnehmen, die daran erinnern soll, welchen konkreten Schritt sie sich vorgenommen haben.

Bilder: Rita Mergler-Spies