klb wuerzburg

Gläubige steckten beim Friedensgebet in Euerfeld Zettel in eine Klagemauer

Vielstimmiges Geschrei gab es zu Beginn des Friedensgebets am 3. Adventssonntag an der Bruder-Klaus-Kapelle in Euerfeld. „Krieg!“ „Missbrauch!“ „Krankheit!“ „Gewalt!“ war da zu laut und vernehmlich hören. Und dazwischen immer wieder: „Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn“.

Dieses Wort aus den alttestamentarischen Psalmen stand als Leitgedanke über dem vom AK „Glaub mal!“ vorbereiteten Gottesdienst. Dieser war, so Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl, wie ein Klagepsalm aufgebaut. Und da steht am Anfang, all seine Not hinauszurufen - ja, zu Gott zu schreien. Daraus erwächst am Ende das Vertrauen, dass Gott alles in seiner Hand hält und trotz Krieg, Gewalt und Streit Frieden möglich ist, so Scharl.

Nach dem gemeinsam gebeteten Psalm 142 konnten die rund 20 Gläubigen niederschreiben, was sie bedrückt, ihnen Sorgen macht oder wofür sie dankbar sind. Die Zettel wurden dann nach dem Jerusalemer Vorbild in eine „Klagemauer“ gesteckt, die aus Ziegelsteinen in der Kapelle aufgebaut worden war. „Wir beten um Frieden in Kriegsgebieten, damit Waffen schweigen, Menschen sich versöhnen, Betroffenen geholfen werden kann“, war eine der Fürbitten, die anschließend gemeinsam vor Gott getragen wurden.

Nach einer Gesichte von zwei Wölfen, dem Vaterunser und dem Segen setzte das Lied „Mache dich auf und werde Licht“ den Schlusspunkt, das in einem großen Kreis mit Gesten gesungen wurde. Nach der der Gebetsstunde standen alle noch gern beieinander, um bei warmen Tee, Gebäck und angeregten Gesprächen die letzten Sonnenstrahlen an diesem herrlichen Winternachmittag zu genießen.

Fotos: Walter Sauter